Dass dieses Schuljahr ein besonderes werden würde, hörten die Professor:innen bzw. die Schüler:innen und deren Eltern am Eröffnungstag des Schuljahres mehrmals:
Wiederum ein Jubiläumsjahr, diesmal aber ein ganz spezielles!
50 Jahre Mädchen am Stiftsgymnasium, 50 Jahre Neusprachlicher Zweig
Abt Petrus ging in seiner Predigt besonders auf die Frauengestalt der Lesung (Buch der Dialoge des Hl. Papstes Gregor des Großen), auf die Heilige Scholastika ein. Scholastika ist über dem Portal der Stiftskirche und auf dem Hochaltar dieser zu sehen. Die weiße Taube, die sie oft in Händen hält, steht für die Weisheit.
Einmal im Jahr trafen sich die Geschwister zum gemeinsamen Gebet und geistlichen Gespräch. Als Benedikt sich einmal bei Anbruch der Dunkelheit von ihr verabschieden und zu seinem Kloster zurückkehren wollte, bat ihn Scholastika doch zu bleiben. Doch er lehnte ab, weil er seine Regel nicht brechen wollte. Da fing sie an zu beten und ein furchtbarer Sturm brach los und zwang Benedikt zu bleiben. Als ihr Bruder sie zur Rede stellte, antwortete Scholastika: „Ich bat dich, doch du hörtest nicht, so bat ich Gott und er erhörte mich.“ Drei Tage später sah Benedikt von seiner Zelle aus ihre Seele wie eine Taube in den Himmel emporfliegen. Scholastika war genau in diesem Augenblick gestorben.
Die Heilige Scholastika steht für Klugheit und Hartnäckigkeit. Durch ihre Beharrlichkeit hat sie mit Gottes Hilfe ihren Bruder zum Bleiben bewegen können. Scholastika steht auch für gelungene Kommunikation: Sie findet die richtigen Worte, sie hat das richtige Gespür in Sprache und Begegnung. Sie weiß und spürt, was im Moment wichtig und richtig ist.
Schulerhalter Abt Petrus und Direktor Markus Berger konnten 77 neue Schülerinnen und Schüler in den ersten Klassen begrüßen. Ihre Klassenvorstände Elisabeth Zach, Beatrix Hirtenlehner und Markus Krenn konnten ihnen Erinnerungsgeschenke an diesen besonderen Tag überreichen. 440 Schüler:innen besuchen unser Gymnasium, mehr als die Hälfte sind Mädchen. Auch im Lehrerkollegium unterrichten mehr Frauen als Männer. Vor 50 Jahren waren es nur wenige. Zwei von ihnen sind noch immer an der Schule: Prof. Gertrude und Prof. Regina Schmutzer.
Auch drei neue Professorinnen konnten von der Schulgemeinschaft herzlich begrüßt werden: Daniela Bogenreiter unterrichtet Bildnerische Erziehung und Werken. Barbara Helperstorfer Physik und Bewegung und Sport, Karin Stockner Digitale Grundbildung und Maschinschreiben.
Silvia Unterberger unterstützt Annemarie Anselgruber im Sekretariat und wird ab Oktober ihre Agenden übernehmen.
Noch lange blieben Schüler:innen, Eltern und Professor:innen im Schulhof, galt es doch viele gute Gespräche zu führen.
